Brahmanismus.ZUR VOLKSKUNDE. XLIX aber
über
ihnen
stehen
Gottheiten
mit
sittlichen
Eigenschaften,
die
als
erhabene
Hüter
und
Lenker
des
natürlichen
und
moralischen
Weltenlaufs
gelten,
die
Âdityas
mit
Varuna
an
der
Spitze.
Die
Hauptrolle
spielt
jedoch
die
stark
menschlich
vorgestellte
und
von
einer
reichen
Mythologie
umrankte
Gestalt
des
Indra,
der
sich
von
einem
Gewittergott
zum
Kriegsgott
und
zum
eigentlichen
National-
gott
der
vedischen
allen
späteren
Phasen
der
indischen
geblieben,
hat
aber
dort
nur
noch
wenig
zu
bedeuten.
Eine
der
gefeiertsten
Göttergestalten
des
Veda
ist
der
Feuergott
Agni,
der
eigentliche
Priestergott,
da
sich
um
den
Feueraltar
in
der
alten
Zeit
aller
Gottesdienst
vereinigt.
Ein
vielgenannter
Gott
ist
auch
Soma,
der
vergöttlichte
und
mit
dem
Monde
identifizierte
heilige
Trank,
der
aus
einer
milchhaltigen
Pflanze
gewonnen
wurde
und
stark
berauschend
wirkte.
Den
Glauben
an
die
Seelenwanderung
kennt
die
alte
vedische
Religion
noch
nicht;
man
erhoffte
vielmehr
als
den
Lohn
eines
frommen
in
der
Gemeinschaft
der
Götter
und
der
Ahnen.
Zuweilen
wurde
die
himmlische
Seligkeit
schon
in
geistigem
Sinne,
gewöhnlich
aber
doch
als
eine
verbesserte
Fortsetzung
des
irdischen
Lebens
auf-
gefaßt.
Die
Vorstellung
der
Hölle
tritt
im
Veda
nur
selten
auf;
in
der
späteren
Zeit,
die
eine
größere
Zahl
von
Höllen
kennt,
wird
sie
mit
Vorliebe
gepflegt,
besonders
im
Buddhismus.
Die
vedische
Religion
zählt
nur
noch
wenige
Anhänger
nennt
sie
Agnihôtrî
Das
Vordringen
der
arischen
greifung
des
sog.
Mittellandes,
das
im
Osten
bis
zum
Zusammen-
fluß
des
Ganges
und
der
Dschamnâ
reicht,
bewirkte
eine
starke
Veränderung
aller
Lebensverhältnisse
und
auch
der
religiösen
Anschauungen.
In
dem
genannten
Gebiete
entwickelte
sich
der
Brahmanismus.
Wann
dies
vor
sich
ging,
läßt
sich
nicht
ge-
nauer
bestimmen;
fest
steht
nur,
daß
es
allmählich
und
mehrere
Jahrhunderte
vor
dem
Auftreten
Buddhas
geschehen
sein
muß.
Charakteristisch
für
diese
Periode
ist
die
Ausbildung
des
Kasten-
wesens
und
der
Suprematie
der
Brahmanen
langten
als
„Götter
auf
Erden“
betrachtet
zu
werden,
sondern
auch
die
Leitung
der
weltlichen
Angelegenheiten
sich
anzueignen
wußten.
Hand
in
Hand
damit
ging
die
künstliche
Ausgestaltung
des
heiligen
Dienstes,
über
die
wir
durch
eine
sehr
umfangreiche
Literatur
unterrichtet
sind.
Die
alten
vedischen
Hauptsache
weiter
verehrt;
aber
das
Opferwesen,
das
schon
zur
Zeit
des
Rigveda
ziemlich
entwickelt
war,
wird
viel
komplizierter.
Die
Zeremonien
wachsen
an
Zahl
und
Umfang;
immer
mehr
Priester
werden
zu
ihrer
sachverständigen
Vollziehung
notwendig,
und
die
Kosten
der
Veranstaltung
steigern
sich
ins
Ungemessene.
Die
Opfer
sind
nicht
Dank-
oder
Sühnopfer,
sondern
lediglich
Mittel
zur
Er-